Geschichte

MS „RUDOLF“ DCOW Bau-Nr.:714 BRT:161 NRT:92 TDW:266 L:32,91 B: 6,03 T:2,1 Ablieferung: 07.09.1929  

Den seemännischen Beruf hat Kapitän Rudolf Schepers von der „Pike“ auf erlernt. Seit seinem 15. Lebensjahr ist er in der Schifffahrt tätig. Nach einer dreijährigen Ausbildungszeit zum Schiffsmechaniker auf familieneigenen Schiffen, erwarb er im Jahre 1979 auf der Seefahrtsschule in Leer das Kapitänspatent. Anschließend fuhr er als Kapitän auf verschiedenen Schiffen der Familie und erhielt entsprechende Einblicke in die Bereederung moderner Küstenschiffstonnage. Gleichzeitig war dieser Lebensabschnitt eine gute Vorbereitung für künftige Aufgaben.

Den Schritt in die Selbstständig unternahm Kapitän Rudolf Schepers im Jahre 1989. Er trat aus der Thekla Schepers KG aus und gründetet die Rudolf Schepers KG. Damit war er ein eigenverantwortlicher Reeder.

1990 erwarb er von der Schiffswerft Detlef Hegemann einen Neubau, der als „Christopher“ getauft wurde. Dieser Mehrzweckfrachter hat eine Tragfähigkeit von 2.800 tdw. Es werden damit häufig Schwerguttransporte als Projektladung für die Firmen Euroship aus Svendborg in Dänemark durchgeführt.

1993 kaufte Kpt. Rudolf Schepers das gebrauchte Küstenmotorschiff „NAVARO“ von Kpt. Hubert Schepers. Es erhielt den Namen „SVENBORG“. Im Hinblick auf den geplanten Erwerb des Containerfrachters „BORUSSIA DORTMUND“ wurde das Schiff 1996 weiter veräußert.
Einen großen Medienrummel erlebte die traditionsreiche Hamburger Werft J: J. Sietas bei der Taufe und Übergabe des neuen Schiffes. Der damals 10-jährige Kapitänssohn hatte in letzter Minute die Idee gehabt, das Schiff nicht „RUDOLF“ zu benennen, sondern ihm den Namen seines Lieblingsfußballvereins zu geben. Die Bordwand wurde schwarz gestrichen und der Rest inklusive Aufbauten in Schwefelgelb.

Taufspruch
(Taufpatin Talea Cordes)

Rudolfs Wunsch bestimmt deinen Namen
und deine schönen Farben: Schwarz und Gelb.
Als Containerschiff darfst du die Weltmeere führen.
Möge auch der Erfolg dieses Fußballclubs
deinen Weg bestimmen.
Dir und deiner Besatzung wünsche ich immer
gute Fahrt und Gottes Segen.
Ich taufe dich jetzt auf den Namen
„BORUSSIA DORTMUND“.

Die Meppener Tagespost vom 7. Februar 1998 berichtete:

Das Schiff soll die Sympathien von Borussia Dortmund in die Welt tragen, …das über 120 m lange 7050-Tonnen-Schiff ist vornehmlich für den Transport von bis zu 700 Containern vorgesehen. Es ist für Kühlfrachten ebenso ausgelegt wie für die Beförderung gefährlicher Ladung. Einen solchen Medienrummel hatten die Mitarbeiter der traditionsreichen Hamburger Werft Sietas im Laufe ihrer Geschichte noch nicht erlebt: Zehn Fernsehteams, Dutzende Journalisten von Zeitungen und Agenturen sowie Hunderte Schaulustige drängten sich am Kai, als die junge Talea Cordes, Nichte und Patenkind von Reeder Rudolf Schepers, mit Schwung die obligatorische Sektflasche am Bug der „BORUSSIA DORTMUND“ zerschellte.“

Mit der „BORUSSIA DORTMUND“ wurde unter der TYP-NR. 160 als absolute Neuheit von der Sietas-Werft ein neues Konzept der Containerbeförderung auf See entwickelt. Die als „OPEN TOP CONTAINER VESSEL“ bezeichnete Konstruktion besteht aus einer Kombination eines offenen und von drei geschlossenen Laderäumen. Die Aufteilung der Räume wurde so gewählt, dass ca. 15 % der Container in den geschlossenen Räumen, ca. 47 % im offenen Raum und ca. 38 % an Deck gefahren werden. Um den steigenden Geschwindigkeitsanforderungen gerecht zu werden, wurde als Hauptantrieb ein Dieselmotor mit 5.300 kW installiert. Dieser wird mit kostengünstigem Schweröl angetrieben und verleiht dem Schiff eine Geschwindigkeit von 16,5 Knoten.

Die neusten Schiffe der Reederei Rudolf Schepers sind die „AURORA“ und „MARGARETHA“. Es sind Weiterentwicklungen der Werft J.J. Sietas aus Hamburg-Neuenfelde. Dieser neue Mehrzweck-Containerschiffstyp besitzt zwei offenen 80 Fuß lange Laderäume für den Transport aller gängigen Containergrößen. Von den 868 TEU können 524 TEU in den Containerzellen der offenen Laderäume gestaut werden. Dabei ist teilweise keine zeitaufwändige Laschung erforderlich. Dies ermöglicht auch das Stauen von unterschiedlich hohen Containern nebeneinander. Durch den Einbau sowohl eines bug- als auch eines Heckstrahlruders haben  die Schiffe eine hervorragende Manövrierfähigkeit. Sie sind mit der hohen Eisklasse „E3“ des Germanischen Lloyd für ganzjährige Fahrten in der nördlichen Ostsee ausgerüstet. Die für diese Schiffsgröße hohe Reisegeschwindigkeit beträgt 18,5 Knoten.

Von der Taufe und Übergabe der „Aurora“ berichtet die Meppener Tagespost vom 7.August 2001:

„Ich taufe dich auf den Namen AURORA! sagt Irina Vaisian, die Frau des russischen Charterers. Am mächtigen Bug des 135 Meter langen Schiffes zersplitterte bald darauf die Sektflasche. Eine vielköpfige Menschenmenge spendete Beifall. Dann setzte sich das jüngste Schiff der Harener Flotte zu einer Gästefahrt in Bewegung. An Bord fand das Zeremoniell der Übergabe durch den Chef der Werft Sietas an den Harener Auftraggeber und Reeder Rudolf Schepers statt. Der Baubrief wurde überreicht und am hohen Mast senkte sich die Werftflagge, und ihre Position nahm die Reedereiflagge ein. Kapitän Rudolf Schepers begrüßte die zahlreichen Ehrengäste und sprach mit Blick auf „seine“ AURORA vom modernsten Schiff seiner Art, das derzeit auf dem Markt sei.“

2001 Mit der „AURORA“ und „MARGARETHA“ (868 TEU) wurden Weiterentwicklungen der Werft Sietas an die Reederei Schepers übergeben.

2005 Im November 2005 erweitert sich die Flotte der Reederei Rudolf Schepers um das 1200 TEU große Containerschiff „MAERSK ROME“. Das Schiff wurde auf der der Pene-Werft in Wolgast gebaut. Fast zeitgleich wird der Mehrzweckfrachter „CHRISTOPHER“ an die russische Firma Fairdeal Shipping Limited verkauft.

2008 Kapitän Rudolf Schepers bereedert zurzeit drei moderne Containerschiffe, die nach den neuesten Anforderungen des Transportwesens konzipiert wurden und sich weltweit einsetzen lassen. Dabei legt er in seinem Familienbetrieb großen Wert auf die persönliche Betreuung der Schiffe. In Planung befinden sich drei weitere Neubauten.

Nach erfolgreicher Erprobung und der Taufe des Schiffes, durch Julia Dippel, wurde am 30. September 2008, dass neue Containerschiff von der Peene-Werft GmbH an die Reederei abgeliefert um die einjährige Zeitcharter für den Charterer EMES FEEDERING SAM anzutreten. Die „Christopher“ wird in den Fahrtgebieten Kontinent, Ostsee und Mittelmeer eingesetzt.

Taufspruch
( Taufpatin Julia Dippel )

Es ist für mich eine große Ehre, diesem Schiff heut seinen Namen zu geben.
Das Schiff darf den Namen des jüngsten Sohnes
von Rudolf Schepers tragen, was Christopher sehr stolz macht.
Ich wünsche dem Schiff und seiner Besatzung allzeit Gute Fahrt
und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel und taufe dich heut auf den Namen „Christopher“.